Angststörung:
Ist es doch eher Angst?
„Schmerzen in der linken Brust? Das kann doch nur ein Herzinfarkt sein!“, so denken viele Patienten und auch Ärzte.
Aber dann sind die Untersuchungsergebnisse unauffällig. Sind die Beschwerden etwa eingebildet? Nein, nicht unbedingt, aber Brustschmerzen können unterschiedlichste Ursachen haben. In vielen Fällen liegt keine Herzerkrankung, sondern eine Angsterkrankung vor.
In Studien erfüllen zwischen 36 und 56% der Menschen mit „Herzbeschwerden“ und einem unauffälligen Befund bei der Herzkathederuntersuchung alle Kriterien einer Panikstörung. 25% aller Patienten in einer Notfallambulanz weisen als Diagnose einen Panikanfall auf, von denen mit untypischen Brustschmerzen sogar 57%.
Frühe Diagnose – rasche Therapie
Dennoch wird die richtige Diagnose in den allermeisten Fällen nicht gestellt oder nicht ausgesprochen. Dabei stellen Angststörungen die häufigste psychische Krankheitsgruppe dar. Wegen der mit der Angst verbundenen Aktivierung des Sympathikusnerven, kommt es zu körperlichen Symptomen und sie sind eine wichtige Differentialdiagnose bei körperlichen Symptomen im Allgemeinen und Herzbeschwerden im speziellen. Am Ende der Diagnostik ist es wichtig, über eine Angststörung als Diagnose schon in der ärztlichen Erstversorgung aufzuklären, um den Patienten Irrwege und unnötige, verunsichernde Untersuchungen zu ersparen.
Und die gute Nachricht?
Behandeln kann man eine Angststörung sehr gut mit kognitiver Verhaltenstherapie oder mit Antidepressiva.
In „Willkommen in der Welt für Seelische Gesundheit“ finden Sie weitere Anregungen, wie Sie mit Angststörungen umgehen können.